Heute mag der Begriff Genetik allgemein bekannt sein und durch seine Einfachheit dazu verleiten, eine einfache Wissenschaft dahinter zu vermuten. Doch bereits durch einen kurzen Einblick in die Teilgebiete der Wissenschaft Genetik wird die Komplexität dieses Fachgebiets deutlich.
Klassische Genetik
Das Gebiet der klassischen Genetik wurde einst durch Mendel begründet und untersucht in welchen Kombinationen die Ausprägungen einzelner Merkmale bei Eltern und deren Nachkommen auftreten und inwiefern diese das Aussehen beeinflussen.
Die Basis der klassischen Genetik bilden die bekannten Mendelschen Regeln, früher auch Mendelsche Gesetze genannt. Durch den heutigen Kenntnisstand sind diese jedoch durch zahlreiche weitere Regeln ergänzt worden. Vorallem die folgenden Erläuterungen zu den einzelnen Genen der Katze können dem Bereich der klassischen Genetik zugeordnet werden. Dabei geht es darum vom Aussehen auf die Erbinformation zu schließen und umgekehrt, sowie theoretische Verpaarungen durchzuführen. In Folge dessen wird es möglich das Aussehen, aber auch die Erbinformation der Kinder in einer theoretischen Verpaarung vorherzusagen. Derartige Kenntnisse bieten natürlich die Möglichkeit einer genauen Zuchtplanung.
Außerdem gehört heute zur klassischen Genetik auch die Zytogenetik (Zellgenetik). Die Zytogenetik untersucht Chromosomen, als Träger der genetischen Information im lichtmikroskopischen Größenbereich. Vorallem für das Verständnis grundlegender genetischer Sachverhalte und Abläufe sind Einblicke in die Zytogenetik sehr hilfreich.
Molekulargenetik
Der Bereich der Molekulargenetik untersucht die molekulare Struktur der Träger der Erbinformation. Hier ist insbesondere der strukturelle Aufbau der DNA und dessen Molekühle und chemische Zusammensetzung zu nennen, welche im Bereich der Grundlagen angeschnitten wird. Außerdem sind Vorgänge, wie Replikation, Mutation, Rekombination, Transkription und Translation zu nennen, welche jedoch später noch genauer erläutert werden.
Anwendung findet die Molekulargenetik in der Gentechnik, wobei insbesondere die heute zahlreichen Gentests zu nennen sind, welche effektiven Nutzen für die Zucht bringen.
Epigenetik
Die Epigenetik beschäftigt sich mit der Weitergabe von Eigenschaften auf die Nachkommen, welche nicht auf Abweichungen in der DNA-Sequenz zurück gehen, sondern auf vererbbare Änderungen der Genregulation.
Populationsgenetik
Genetische Strukturen und Prozesse innerhalb einer Gruppen von Lebewesen einer Art werden in der Populationsgenetik untersucht. Im Bereich der Zuchttheorie werden diese Betrachtungen eine große Rolle spielen. Betrachtet man den Zuchstamm als eine Gruppe von Lebewesen, so können mit Hilfe der Populationsgenetik verschiedene Schlüsse auf die Zucht gezogen werden. Aufgrund dieser Erkenntnisse ergeben sich unterschiedlichste Zuchtmechanismen, welche sich der Züchter zu Nutzen machen kann.