Sie ist für Mensch und Tier eine nicht gerade harmlose Infektionskrankheit. Auslöser ist der Erreger Toxoplasma gondii, ein widerstandsfähiger und zäher Bursche. Er gehört zur Familie der Protozoen. Aufzufinden ist er in rohem Fleisch, wobei Schweinefleisch eine besondere Rolle spielt. Ebenfalls kann er sich in den Innereien anderer Schlachttiere, in Vögeln und Mäusen halten. Nach dem Verzehr durch die Katze setzt er sich im Darm fest, wo er sich vermehrt. Danach werden die gebildeten Oozysten mit dem Katzenkot ausgeschieden. Frisch ausgeschiedene Oozysten werden innerhalb von ein bis vier Tagen infektiös. Je nach Erregerart vergehen von der Aufnahme bis zur Ausscheidung drei bis zehn Tage. In feuchter Umgebung kann der Toxoplasmoseerreger bis zu 17 Monaten infektionsfähig bleiben. Resistent ist er gegen Alkali und Säuren, rasch zerstört wird er durch Ammoniak, Hitze und Trockenheit.
Wie bereits erwähnt, erfolgt die Übertragung hauptsächlich durch Aufnahme von infiziertem Fleisch. Durch den Katzenkot können auf dem Wege der Schmierinfektion auch andere Tiere angesteckt werden. Möglich ist auch eine Tröpfcheninfektion durch das Nasensekret, den Speichel und den Harn erkrankter Tiere. Landschnecken, Fliegen und Regenwürmer, die mit den Exkrementen der kranken Katze in Berührung kamen, verschleppen diese Krankheit ebenfalls. Auf den Blut- und Lymphwegen gelangen die Erreger in die verschiedenen Organe des Tieres. Je nach Immunlage der Katze überleben die Toxoplasmoseerreger reaktionslos in Form von Zysten, oder sie führen zu entzündlichen Prozessen. Die Inkubationszeit ist recht unterschiedlich. Es vergehen einige Tage oder auch Wochen, bis die ersten Krankheitsanzeichen sichtbar werden. Einen typischen Verlauf der Toxoplasmose gibt es nicht. Meist verläuft sie komplikationslos! Die Krankheitsanzeichen sind uncharakteristisch, so dass zunächst eine Verwechslung mit anderen Infektionskrankheiten möglich ist. Endgültigen Aufschluss gibt im akuten Zustand die Untersuchung des Blutes und des Katzenkots.
Bei akuter Erkrankung, die glücklicherweise sehr selten ist, verweigert das Kätzchen die Nahrungsaufnahme, zeigt sich teilnahmslos, hat Fieber und Atemstörungen. Sei bitte ganz besonders aufmerksam, wenn Deine Katze längere Zeit schwer und geräuschvoll atmet oder ständig Fieber hat. Der chronische Verlauf der Toxoplasmose ist durch wechselnde Fieberschübe, Erbrechen, Durchfall und langanhaltende Lungenentzündungen gekennzeichnet. Augenkomplikationen treten auf und es kann zur Degeneration und Entzündungen der Netzhaut kommen. Die hinzukommenden zentralnervösen Störungen machen sich dadurch bemerkbar, dass die Katze taumelnd geht. Die Krankheit kann sich auch lediglich durch Fieber, Erbrechen und schwere Durchfälle äußern. Folgeschäden wie Lungenödeme und Gelbsucht sind nicht selten. Die Infektion mit dem Toxoplasmoseerreger bildet eine gewisse Immunität aus, die die Infektionsprozesse unterbinden kann. Die Immunität kann lange Zeit mehr oder weniger erhalten bleiben. Dies hängt stark von der körperlichen Verfassung der Katze ab. Geschwächt wird die Resistenz durch überdurchschnittlichen Stress und erneute Infektionen.