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Thema: Reviermarkierung u. Revierverhalten Mo Sep 30, 2013 1:28 pm
Der Kater zeigt seinen Mitstreitern regelmäßig an, dass das Revier oder Territorium ihm gehört. Zu diesem Zweck schreitet er immer wieder sein Wohngebiet ab und markiert dabei wichtige Jagd-, Futter- und Ruheplätze. Die Markierungen, die er hinterlässt, sind entweder für die Augen oder für die Nase bestimmt. Wenn sich eine Katze an Dir reibt, will sie damit nicht allein ihre Zuneigung zeigen. Sie überträgt dabei ihren Körpergeruch und kennzeichnet Dich als Teil ihres Reviers. Eine freilaufende Katze versieht Zaunpfähle und Bäume mit Kratzspuren. In der Wohnung kratzt sie an Sofas oder Sesseln herum, um Sichtmarken zu setzen. Männliche und weibliche Tiere können Harn spritzen, auch wenn sie kastriert sind, und ein dominanter Kater, der seinen Kot nicht zuscharrt, hinterlässt damit eine kombinierte Sicht- und Duftmarkierung.
Domestiziert und doch noch Wildtier
Obwohl Katzen den Menschen schon seit vielen Tausend Jahren durch die Geschichte begleiten, haben sie viele der Eigenschaften ihrer wildlebenden Vorfahren beibehalten. Eine dieser Eigenschaften ist das Revierverhalten.
Beobachtet man eine Katze bei der Durchwanderung des Gartens, kann der Eindruck entstehen, das Tier folge geheimnisvollen Pfaden. In der Tat ist das Revier einer Katze und natürlich auch das eines Katers durchzogen von unsichtbaren Wegen, die das Tier auf seinen Streifzügen abläuft. Auch wenn andere Katzen auf Grund von Revierüberschneidungen die gleichen Wege benutzen, tun sie dies nach Möglichkeit nicht gleichzeitig. Sollten sich doch einmal zwei Tiere begegnen, gehen sie sich durch Laufen auf einem in sicherer Entfernung gelegenen parallelen Pfad meist aus dem Weg. Dabei wird aber selbstverständlich die Rivalin niemals aus den Augen verloren.
Treffen sich zwei Kater, kann es trotzdem zu einem Kampf kommen. In einem solchen Fall wird dann entweder um ein rolliges Weibchen oder um die Rangfolge gefochten. Meist gehen diese Kämpfe allerdings ohne Blessuren ab. Es wird gefaucht, imponiert und die Pfote gehoben. Manchmal wird ein kleiner Tatzenhieb verteilt. So geht es hin und her, bis einer der Kontrahenten schließlich aufgibt und sich zurück zieht. Der dominierende Kater markiert sein Revier, indem er seine Duftmarke an besonders hervorstechenden Punkten hinterlässt. So weiß jeder sich nähernde fremde Kater, dass dieses Revier und somit auch die Katzen in diesem schon besetzt ist.
Auch in der Wohnung gehaltene unkastrierte Kater beginnen unter Umständen mit der Markierung ihres Reviers, in diesem Fall eben der Wohnung. Das aber hinterlässt einen deutlichen Geruch. Begründet sich dieses Verhalten tatsächlich auf reinem Revierverhalten, kann eine Kastration Abhilfe schaffen. Doch sollte das Tier immer zunächst einem Tierarzt vorgestellt werden, um organische Schäden oder Verhaltensproblematiken auszuschließen, die ebenfalls zur Markierung führen können.