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Thema: Sozialverhalten der Katze im Bezug auf ihr Revier Mo Sep 30, 2013 1:29 pm
Katzen sind Reviertiere: Wenn sich eine fremde Katze im eigenen Bereich aufhält, wird versucht, sie zu verjagen. Der Mensch hat aber in aller Regel keine Ahnung davon, welche Emotionen zwischen den Katzen hin- und herwogen und welche Machtspiele bezüglich eines Reviers oft ablaufen. Wildkatzen und freilebende Katzen müssen selbst für ihren Lebensunterhalt sorgen. Sie verteidigen ein bestimmtes Gebiet, in dem sie ihren Ruheplatz haben, und ein anderes, in dem sie jagen.
Reviergröße: Freilebende Kater haben ein etwa Dreieinhalbmahl so großes Revier wie Katzen, auch wenn sie dieses nicht ständig durchstreifen können, insbesondere während der Paarungszeit. Das Revier des Weibchens ist kleiner, wird aber um so aggressiver von ihm verteidigt, wenn es Junge hat. Dann ist die Katze auch viel weniger bereit, die Beute in ihrem Gebiet zu teilen.
Sobald jedoch mehr Futter zur Verfügung steht, ändert sich das soziale Gefüge vollkommen. Wer je in südlichen Ländern unterwegs war, kennt die großen Scharen streunender und freilebender Katzen, die sich um Hotels versammeln, wo es reichlich Futter gibt. Je größer das Nahrungsangebot, desto kleiner das Gebiet, das die Katze verteidigen muss, um zu überleben. Was ihr Sozialverhalten betrifft, ist die Katze also flexibel, d. h. der Einzelgänger kann auch mit Artgenossen zusammenleben, wenn dies notwendig sein sollte. Unkastrierte, freilebende Kater haben ein Revier, das sich über mehrere Quadratkilometer erstreckt, während die meisten Hauskatzen nur auf das Haus des Besitzers, auf dessen Garten vielleicht noch auf die Nachbarschaft beschränkt ist. Katzen nehmen immer denselben Weg, sie haben ihre Lieblingsplätze, von denen das Leben um sich herum beobachtet wird. Dort suchen sie sich auch ihr bevorzugtes Fleckchen zum Sonnen.
Außerdem hängt die Größe des Reviers auch von der Persönlichkeit, dem Alter und dem Geschlecht der jeweiligen Katze ab, ebenso davon, ob es in der Nähe andere Katzen oder Hunde gibt.
Mitbenutzung von Revieren:
Katzenbesitzer wissen meist sehr wenig über das Leben, das ihre Katze außerhalb der eigenen vier Wände führt, über ihre Kämpfe, Kompromisse und Freundschaften. Dabei können die kompliziertesten Reviergrenzen durch die Gärten unserer Häuser verlaufen, die mit geheimen, für uns nicht wahrnehmbaren Zeichen markiert sind.
Ein solches Zeichen heißt nicht zwangsläufig "Zutritt verboten". Meist bedeutet es eher so etwas wie "Filou ist jetzt im Garten" oder "Lilly benutzt diese Route in der Abenddämmerung". Auf engem Raum zusammenlebende Katzen scheinen oft eine Art gemeinsamen Nutzungsvertrag für ein bestimmtes Territorium geschlossen zu haben. Vermutlich hat dabei das stärkste Tier Zugang zum besten Jagdgebiet, und zwar genau zu der Zeit mit der größten Wahrscheinlichkeit das Beute unterwegs ist. Die weniger Selbstbewussten müssen sich dann mit Zeiten begnügen, in denen sich kein anderer dort aufhalten will. Mit Hilfe von Duftmarken lassen sich solche Dinge ganz friedlich regeln.